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Stressige Schüler – entnervte Eltern: Lehrkräfte sind im Schulalltag neben dem eigentlichen Unterricht oftmals auch mit besonderen Herausforderungen im Umgang mit Schülerinnen und Schülern oder deren Erziehungsberechtigten konfrontiert.
Die Landesregierung bietet deshalb allen Schulen in NRW erstmalig in diesem Jahr den kostenlosen Workshop „Supervision -Einführung und Umsetzung Kollegialer Praxisberatung “ an. Hierbei kommt ein externer Moderator in eine Schule, um im Lehrerkollegium konkrete belastende Fälle aus dem Schulalltag zu besprechen und Lösungsstrategien auch für künftige Situationen zu erarbeiten. Ziel dieser Praxisberatung ist es, die psychosoziale Belastung von Lehrkräften im schulischen Alltag zu reduzieren.
Ab dem 1. Oktober stehen allen Schulen in NRW dafür Workshop-Termine zu Verfügung, alleine 500 noch in diesem Jahr. Nächstes Jahr sind weitere geplant. Die Anmeldung erfolgt über das Online-Tool „Terminland“.
Für dieses Angebot zur Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes von Lehrkräften stehen dem Ministerium für Schule und Bildung NRW in diesem Jahr erweiterte Mittel zur Verfügung, die Gelder wurden von der Landesregierung im Rahmen der Haushaltsberatungen eingebracht.
„Aus meiner eigenen Erfahrung als ehemaliger Lehrer und Schulleiter weiß ich, wie nervenaufreibend und belastend Konflikte im Schulalltag nicht nur für Schüler, sondern oft auch für Lehrer sein können. Auch als Pädagoge kann man auf Dauer nicht alles alleine verarbeiten. Ich freue mich deshalb besonders, dass die Landesregierung jetzt eine weitere Unterstützung für Lehrkräfte anbieten kann“, so der schul- und bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Frank Rock.
An sozialen Brennpunkten in Nordrhein-Westfalen sind künftig 60 sogenannte „Talentschulen“ geplant. Diese Schulen bekommen insgesamt rund 415 zusätzliche Stellen. Die ausgewählten Schulen sollen Fachlehrer einstellen, aber auch mindestens eine Stelle für Schulsozialarbeit einrichten.
Die ersten 35 Talentschulen sollen im Schuljahr 2019/20 an den Start gehen, 25 weitere folgen im Schuljahr 2020/21. Bewerbungen für die erste Startphase können Schulen bis Ende 2018 beim Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen einreichen. Die Schulen werden von einer externen Jury ausgewählt.
Insgesamt sollen 45 allgemeinbildende Schulen sowie 15 Berufskollegs in den sechsjährigen Schulversuch aufgenommen werden. Grundschulen gehören nicht dazu.
Rock bedauert, dass die Grundschulen in dem Schulversuch nicht berücksichtigt werden, denn aus eigener Erfahrung weiß er, dass auch hier viele Schulen aufgrund ihrer sozialen Struktur mehr Hilfe benötigen.
„Die Grundschulen werden zum Sommer 2018 mit 600 sozialpädagogischen Fachkräften, die zu 80% nach einem Kreissozialindex verteilt werden, unterstützt. Im nächsten Jahr sollen nochmals fast 600 folgen. Hiermit geben wir Antworten auch im Grundschulbereich“, so Rock.
Talentschulen sind Schulen, die aufgrund ihrer Lage mit besonderen sozialen Herausforderungen konfrontiert sind, vornehmlich im Ruhrgebiet. Diese Schulen sollen spezielle fachliche Förderprofile aufbauen und so gerechte Bildungschancen für alle Schülerinnen und Schüler schaffen, unabhängig von sozialer Herkunft.
(Foto: CDU/Markus Schwarze)
„Solch eine Beratungseinrichtung hätte ich mir gerne in meiner Studienzeit gewünscht“, schwärmt der ehemalige Lehrer und Schulleiter Frank Rock nach seinem Besuch im Zentrum für LehrerInnenbildung (ZfL) der Universität zu Köln. Dort informierte sich der schulpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion jetzt über die Besonderheiten des Kölner Lehramtsstudiums.
Ein Schwerpunkt des Austauschs waren die Praxisphasen im Lehramtsstudium. Sie gehören zu den größten Neuerungen, die 2011 im Zuge der Reform der Lehramtsausbildung und der Umstellung auf die gestuften Studiengänge Bachelor und Master eingeführt wurden. Sie haben zum Ziel, Studierende von Beginn ihres Studiums an mit ihrem Berufsalltag vertraut zu machen. Diesen Aufgabenbereich bediente das ZfL-Team in den letzten Jahren mit kontinuierlicher Beratung der Studierenden, der Implementation innovativer Lehr- und Lernformate, der Schaffung eines gemeinsamen Netzwerkes mit den Ausbildungsschulen und dem Aufbau einer Graduiertenschule.
Weiterhin informierte sich Rock über internationale Studienmöglichkeiten, unter anderem über das Programm „internships@schoolsabroad der Universität zu Köln. Lehramtsstudierende können über das Programm ein Praktikum an einer Partnerschule im Ausland absolvieren. Thema war auch die stärkere Digitalisierung des Lehramtsstudiums. Hier bieten die Zentren für LehrerInnenbildung der Universitäten Bielefeld, Bochum, Dortmund, Duisburg-Essen, Münster und Köln seit Herbst 2017 digitale Lehrangebote über die Online-Plattform „digiLL_NRW“ an.
Die Zentren für LehrerInnenbildung wurden im Jahr 2011 landesweit in allen elf Lehramtsstudienorten in NRW gegründet. Das Kölner Zentrum ist deutschlandweit das größte dieser Art. Insgesamt arbeiten dort fast 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit. Viele davon sind auch studentische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich im Rahmen ihres Studiums in der Beratung oder in der Projektarbeit einbringen. „Vor allem die Projektarbeit, die zum größten Teil an der Schnittstelle zwischen Uni, Seminaren und Schulen entwickelt wurde, ist vorbildlich“, lobt Rock. In Köln sind über 14.000 Lehramtsstudierende eingeschrieben, die alle über das ZfL betreut und beraten werden.
„Das ZfL versteht sich als Dienstleister für die angehenden Lehrerinnen und Lehrer. Und das ist klasse! Denn gerade in der jetzigen Zeit, in der Lehrermangel herrscht und wir durch die von der Schulministerin initiierte Lehrerkampagne junge Menschen für den Lehrerberuf begeistern möchten, sind diese Beratungseinrichtungen ein ganz wichtiger Baustein. Toll, dass in Köln ein hochmotiviertes Team seine Arbeit verrichtet“, freut sich Rock.
Die zukünftige Schulpolitik geht in eine neue Richtung
Auf der Tagesordnung des Schul- und Bildungsausschusses im Landtag Nordrhein-Westfalen diese Woche, stand die Verabschiedung des Einzelplans 05. In der hitzig geführten Debatte über die Ausrichtung der bildungspolitischen Ziele für das Jahr 2018 zeigte sich wieder einmal mehr, dass die Kolleginnen und Kollegen der ehemaligen rot-grünen Landesregierung den Wählerauftrag vom 14. Mai 2017 nicht verstanden haben. Die Wählerinnen und Wähler waren sehr unzufrieden mit der Bildungspolitik. Bei den Fraktionen der SPD und Grünen ist auch nicht die Einsicht gewachsen, dass die Bildungspolitik der letzten sieben Jahre unser Land zu einem Verliererland und somit unsere Kinder zu Bildungsverlierern gemacht hat. Der Haushalt unserer Schulministerin Yvonne Gebauer zeigt eine klare Handschrift der neuen NRW-Koalition.
Der Etat umfasst mehr als 18 Mrd. €. Wir erhöhen diesen um über 200 Mio. € und stellen die Weichen in eine bessere Richtung für die Schulpolitik in NRW. Wir investieren in insgesamt 1.303 neue Stellen im Bildungsbereich, davon 400 Stellen in der Sekundarstufe I an Schwerpunktschulen und 330 Stellen für tariflich Beschäftigte in sogenannten multiprofessionellen Teams der Inklusion. 600 Stellen werden neu geschaffen für pädagogische Fachkräfte in der Schuleingangsphase der Grundschulen. 2 Mio. € stehen zur Verfügung für eine Image- und Werbekampagne für den Lehrerberuf und auch die Erhöhung der ca. 3.000 Konrektoren ab 1.1.2018 haben wir abgesichert. Wir versorgen die Studienseminare für die Lehrerausbildung mit der entsprechenden digitalen Ausstattung, um von dort aus auch die schulische Digitaloffensive zu unterstützen. Wir bauen den offenen Ganztag weiter aus, stellen weitere 8.000 Plätze zur Verfügung, erhöhen die Landespauschale um 3% und hoffen, dass das Geld auch entsprechend zur Qualitätssicherung bzw. Personalkostensteigerung bei den Trägern genutzt wird.
Weitere Informationen folgen noch mit und während der Plenarberatungen Mitte Dezember.
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