Hilfe für Jugendliche in Schule, Ausbildung und Beruf
Jugendliche und junge Erwachsene, die am regulären Übergang von der Schule in den Beruf scheitern, müssen vor Arbeitslosigkeit und somit vor Armut und Abhängigkeit von den Sozialsystemen bewahrt werden. Über die Chancen und Probleme der Jugendsozialarbeit in diesem Bereich tauschten sich die Landtagsabgeordneten Romina Plonsker und Frank Rock jetzt mit den leitenden ASH Sprungbrett-Mitarbeitern Katharina Dammer, Julian Beywl, Carsten Broß und Michael Mohr aus.
Der ASH Sprungbrett e.V. bietet dazu verschiedene Projekte an:
In der „Jugendwerkstatt“ können Jugendliche von 17 bis 20 Jahren, die keine Ausbildung oder keinen Job haben, mit Holz, Metall oder auch in der Küche arbeiten und tageweise ein Berufskolleg besuchen. So können sie Neues ausprobieren, haben Erfolgserlebnisse, erhalten berufliche Perspektiven und können Schulabschlüsse nachholen. Danach wird gemeinsam überlegt, wie es mit Ausbildung und Beruf weiter geht.
Im „Werkstattjahr Neu“, einer neuen Berufsvorbereitungsmaßnahme des Landes NRW, können Jugendliche bis 19 Jahren mit fehlender Ausbildungsreife oder anderen individuellen Problemen über 12 Monate ein Praktikum absolvieren und so ihre Kompetenzen steigern und reale Arbeitssituationen kennenlernen. In dieser Neuausrichtung von den Produktionsschulen hin zum Werkstattjahr sollen die jungen Menschen in Betrieben an den realen Arbeitsmarkt herangeführt werden. Dies auch mit finanziellen Anreizen. Ob eine maßvolle Anhebung der Altersgrenze noch notwendig wird, wird noch in den Arbeitskreisen der CDU-Fraktion im Landtag thematisiert.
Ein weiteres Projekt beim ASH-Sprungbrett ist TEP (Teilzeitberufsausbildung – Einstieg begleiten – Perspektiven öffnen). Hierbei können alleinerziehende Mütter und Väter eine Ausbildung in Teilzeit absolvieren.
Außerdem diskutierten die Abgeordneten weitere regionale Lösungen für den Rhein-Erft-Kreis, die in Zusammenarbeit mit dem Jobcenter für junge Erwachsene über 18 Jahren angeboten werden. Auch sie müssen ihren Schulabschluss oder ihre Ausbildung nachholen können und Arbeit finden, um nicht von SGB II, also der Grundsicherung, abhängig zu werden.
All diese Projekte sind im Rhein-Erft-Kreis auch durch die engagierte Arbeit des ASH Sprungbrett gut aufgestellt, aber es gibt noch Verbesserungs- und Ausbaubedarf. Plonsker und Rock versprachen, die Anregungen der ASH Sprungbrett-Mitarbeiter bei den zuständigen Stellen im Rhein-Erft-Kreis, aber auch in Düsseldorf vorzubringen.
„Das Heranführen junger Menschen an einen Schulabschluss oder an den Arbeitsmarkt und die Stärkung der dualen Ausbildung ist für die Landesregierung ein wichtiges Ziel. Die enormen Geldmittel, die in diesem Bereich zur Verfügung stehen, müssen zielgerichteter eingesetzt werden, vor allem in Anbetracht der großen Herausforderung des Fachkräftemangels. Wir können es uns nicht erlauben, einige der jungen Menschen nicht dem Arbeitsmarkt zuzuführen“, betonen die Landtagsabgeordneten Romina Plonsker und Frank Rock.
Hintergrund:
ASH Sprungbrett e.V. ist ein gemeinnütziger Verein in Bergheim. Schwerpunkte des Vereins sind die Jugendhilfe, die Förderung von Schülerinnen und Schülern sowie die Beratung beim Übergang von Schule zu Beruf, bei der Weiterbildung und die Vermittlung von Arbeitsgelegenheiten. Der Verein ist seit 1984 im Rhein-Erft-Kreis tätig und arbeitet heute in vier Städten und an 14 Standorten mit rund 100 Mitarbeitern in multi-professionellen Teams.