Auf der letzten Etappe seiner Europa-Tour an Schulen in seinem Wahlkreis besuchte Frank Rock das Gymnasium der Stadt Kerpen. Auf hohem Niveau diskutierte der Landtagsabgeordnete mit rund 150 Oberstufen-Schülerinnen und -Schülern über Demokratie, Frieden, Freiheit und sozialen Wohlstand in Europa. Wie das Gymnasium Kerpen selbst darüber berichtet, lesen Sie hier!
Der Landtagsabgeordnete Frank Rock besuchte das Gymnasium der Stadt Kerpen im Rahmen der Europawoche
Er war mit dem erklärten Herzenswunsch an unsere Schule gekommen, in den Dialog mit SchülerInnen zu treten: Frank Rock, Landtagsabgeordneter für Frechen, Hürth und Kerpen. Das Gymnasium der Stadt Kerpen stellte hierbei die sechste Schule dar, die er auf seiner „Tournee“ im Vorfeld der Europawahl besuchte. Dass der Termin, an dem Herr Rock unser Gastredner war, ausgerechnet der 9. Mai war, macht uns besonders stolz.
Für Frank Rock sind sozialer Wohlstand, Frieden und Freiheit die wichtigsten Errungenschaften der EU. Geprägt durch die von den eigenen Großeltern überlieferten Kriegsereignisse und persönliche Erinnerungen aus der Jugendzeit (Geld tauschen in der Pre-Euro-Ära, Passkontrollen an den Grenzen etc.) hörten unsere SchülerInnen der Fächer Sozialwissenschaften und Geschichte vom christdemokratischen Landtagsabgeordneten ein klares Bekenntnis zu einem freiheitlichen und friedlichen Europa.
Selbstredend musste sich Frank Rock auch unbequemen Fragen stellen: Wer Freiheit predigt, muss auch Antworten finden, z. B. auf die Debatte um Artikel 13. Und so wunderte es nicht, dass bereits die zweite Schülerfrage auf jenen kontrovers diskutierten Artikel abzielte. Frank Rocks Sichtweise fiel folgendermaßen aus: „Bei der Wahl einer Partei – auch als Parteimitglied – muss der generelle Kompass stimmen.“ Auch wenn man nicht hinter allen inhaltlichen Akzenten, die die eigene Partei setzt, stehe (so Frank Rock in Anspielung auf den Standpunkt der CDU zu Artikel 13), so bilde für ihn die entscheidende Frage, ob man noch generell mit dem Kompass seiner Partei leben könne. Gelegentliche innerparteiliche Kontroversen seien dabei nicht ausgeschlossen. Nicht nur in diesem Punkt, dem Perspektivwechsel, offenbarte sich Frank Rocks grundlegendes Verständnis von Demokratie: „Demokratie lebt vom Wandel. Ich habe meinen Job, wenn ich gewählt werde, für fünf Jahre. Wenn ich meinen Job nicht gut mache, werde ich abgewählt.“ Demokratie lebt vom Wandel.
Dass in der EU ca. 14 Mio. Menschen leben, die nicht dort wohnen, wo sie arbeiten, war ein von Frank Rock angeführtes, gutes Beispiel für die europäischen Privilegien Freiheit und Freizügigkeit. Schließlich werden einige unserer SchülerInnen nach dem Abitur sicherlich auch in anderen europäischen Ländern leben, arbeiten, Familien gründen und eine Existenz aufbauen.
Frank Rock erteilte in seinem Vortrag der Rückkehr zur D-Mark, dem Dexit und anderen antieuropäischen Forderungen, die von rechtspopulistischen Parteien und Akteuren lautstark geäußert werden, eine deutliche Absage. Etwa nach 30 Minuten (relativ spät, wie ich finde!) kam das Gespräch dann, angeschoben von einem Schüler, auf den Brexit. Frank Rock sah die medial betriebene Brexit-Hysterie relativ gelassen. So schlimm, wie in den Medien dargestellt, wird es nicht werden: „Wenn die Briten austreten, wird sich nach etwa sechs Monaten Normalität einstellen.“
Dass unsere SchülerInnen sich inhaltlich in aktuellen Themen zur Europäischen Union sehr gut auskennen, zeigte auch die Zwischenfrage einer Schülerin zu antidemokratischen Entwicklungen in Polen. Überhaupt fiel das hohe Niveau der Debatte zwischen Frank Rock und unseren SchülerInnen auf: Gewaltenteilung, Demokratisierung, Dilemma-Situation, Balkankrieg, Waffenexporte, Renationalisierung, Flüchtlingssituation, gleichgeschlechtliche Partnerschaft waren nur einige der Fachbegriffe, die in der Debatte fielen. Anspruchsvoller SoWi-Unterricht in einem erfrischend anderen Format war das, was wir hier erleben durften.
Besonders positiv hervorzuheben ist, dass Frank Rocks Impulsvortrag kurz und knackig war, denn schon nach wenigen Minuten kamen unsere Schüler/innen zum Zuge, indem sie Fragen stellen durften und Frank Rock auf leicht verständliche Weise und sehr schülerzugewandt Rede und Antwort stand.
Frank Rocks Besuch endete mit einem offenen Dialog zu Herausforderungen, denen sich die EU kurz vor der Wahl stellen muss und einem an die Schüler/innen gerichteten Appell: „Bleibt politisch, denkt politisch, fragt nach! Demokratie lebt vom Mitmachen! Erinnert Euch daran, dass der Brexit auch deshalb eine Mehrheit fand, weil viele junge Menschen bei der Wahl nicht abgestimmt haben.“
Oliver Strucken-Bathke